Spitzensummen für Münchener Start-ups

Gleich mehrere Münchner Start-ups sichern sich Spitzensummen für ihre Innovationen. Nur wenige Wochen nach Bekanntgabe des Abschlusses einer Rekord-Finanzierungsrunde in Höhe von 308 Millionen Euro stockt Tubulis seine Series C im zweiten Closing um weitere 36 Millionen Euro auf ein Gesamtvolumen von 344 Millionen Euro auf. Mit dem zusätzlichen Kapital will das Team die klinische Entwicklung seiner Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) beschleunigen, die präziser und nebenwirkungsärmer gegen Krebszellen wirken sollen.
Auch Reflex Aerospace kann einen Meilenstein vermelden: Das New-Space-Start-up erhält 50 Millionen Euro in der bislang größten Series-A-Runde des europäischen Raumfahrtsektors. Die frischen Mittel fließen in den Ausbau der Produktion hochleistungsfähiger Satellitenplattformen, die auf individuelle Kunden-Anforderungen zugeschnitten werden können. Smartbax wiederum stärkt seine Pipeline im Kampf gegen multiresistente Bakterien. Das Biotech bekommt 4,7 Millionen Euro in einer Pre-Series-A-Runde und arbeitet an neuartigen Antibiotika mit innovativen Wirkmechanismen.
Neben erfolgreichen Finanzierungen prägen auch strategische Übernahmen das Münchner Ökosystem. Cleverciti, Anbieter von KI-basierter Parkmanagement-Software, ist jetzt Teil der internationalen Parkhelp-Gruppe. Damit entsteht eine globale Plattform für intelligentes Parkplatzmanagement, die Städte und Unternehmen bei Effizienz und Nachhaltigkeit unterstützt. Ebenfalls in neue Hände geht Munich Innovation Labs: Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz integriert das Start-up in sein Portfolio. Dessen Softwarelösungen für Open Source Intelligence und Data Analytics werden bereits von Polizei und Bundeswehr genutzt, um Daten gezielt auszuwerten.
Weniger erfreuliche Nachrichten kommen dagegen von Lilium. Der einstige Hoffnungsträger der deutschen Luftfahrtinnovation ist endgültig Geschichte. Nach dem Verkauf seiner Patente an den US-Konkurrenten Archer Aviation für rund 18 Millionen Euro gilt das Projekt des elektrischen Flugtaxis „Made in Bavaria“ als gescheitert. Damit endet ein ambitioniertes Kapitel der bayerischen Technologiegeschichte – und liefert zugleich wichtige Lehren über Risiken und Realismus im Hochtechnologiesektor.
Quelle: Munich Startup
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