München bei Start-up-Gründungen vorne

Wie aus dem aktuellen Report „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland” des Startup-Verbands und Startupdetector hervorgeht, wurden 2022 Deutschlandweit 18 Prozent weniger Start-ups gegründet als im Vorjahr. Im zweiten Halbjahr 2022 ist der Rückgang gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum mit 33 Prozent besonders stark. Damit handelt es sich um das schwächste Halbjahr seit dem Start der Erfassung der Daten im Jahr 2019. Und der Dezember mit nur 175 Neugründungen ist der zweitschwächste Monat in diesem Zeitraum.

In Bayern wiederum war der Rückgang mit nur 7 Prozent deutlich moderater. Dies hat zur Folge, dass im Freistaat 2022 mit 544 Start-ups mehr Jungunternehmen das Licht der Welt erblickten als in jedem anderen Bundesland. 2021 sah dies noch anders aus: Mit 585 neuen bayrischen Start-ups belegte der Freistaat noch den zweiten Rang hinter Berlin mit 702 (2022: 501).

Insgesamt dominieren die fünf bevölkerungsreichsten Städte mit einem Anteil von 39 Prozent aller Neugründungen. Bezogen auf die Einwohnerzahlen gibt es aber erhebliche Unterschiede. München liegt mit 14,5 Gründungen pro 100.000 Einwohnern erstmals vor Berlin (13,6) und weit vor dem drittplatzierten Hamburg (7,7). Dabei profitiert München wie auch der Freistaat als Ganzes von einem im Vergleich zu Berlin nur moderaten Rückgang. So ging die Zahl der Neugründungen in der Landeshauptstadt um nur 9 Prozent auf 215 zurück, während sie in Berlin um die besagten 29 Prozent schrumpfte. München profitiere von seinem universitätsnahen Ökosystem, so die Studienautoren – ein Modell das auch an Standorten wie Aachen, Heidelberg oder Karlsruhe eine gründungsbelebende Wirkung zeige.

Mit Blick auf die Branche wird die aktuelle Krise insbesondere beim Einbruch der E-Commerce-Gründungen um 39 Prozent sichtbar. Aber auch der gründungsstärkste Sektor Software (- 26 Prozent) sowie der bisher boomende Fintech-Bereich (-28 Prozent) gehören zu den Verlierern. Ein deutliches Plus können nur der vom Web 3.0 profitierende Blockchain/Krypto-Sektor (+ 65 Prozent) und die Umwelttechnologien (+ 14 Prozent) verzeichnen.

 

Quelle: Munich Startup

 

 

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