„Alles, was Arbeit verknappt, treibt die Inflation“

6. Nov 2023

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im Oktober 2023 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 4,5 auf 3,8 Prozent gefallen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:

„Die Richtung stimmt bei der Inflation. Die Inflationsexzesse des Jahres 2022 sind jetzt mehr als 12 Monate vorbei und fallen damit aus dem Vergleich heraus. Die Inflation dürfte jetzt bis Jahresende in Richtung der Drei-Prozent-Marke weiter fallen. Die letzte Strecke in Richtung Zwei-Prozent-Marke und damit Preisstabilität wird jedoch die schwierigste. Der entschlossene Kurs der EZB, die hohen Zinsen und die Abkühlung bei Bau und Konsumnachfrage wirken inflationsdämpfend. Hingegen steigen die Kosten bei den Löhnen nicht nur durch höhere Tarifabschlüsse, sondern auch durch weitere Arbeitszeitverkürzungen. Alles, was den Faktor Arbeit jetzt weiter verknappt, treibt die Inflation.“

 

Quelle: ZEW

 

 

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