Außenhandel erhielt 2022 einen Dämpfer

Der russische Überfall auf die Ukraine, hohe Energiepreise und gestörte Lieferketten haben dem Exportgeschäft im vergangenen Jahr einen Dämpfer verpasst. Darauf deutet auch die Zahl der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar für ihre Mitgliedsunternehmen ausgestellten Ursprungszeugnisse (UZ) hin: Sie sank auf 31.105 (-16 Prozent). Diese sogenannten Warenbegleitpapiere bestätigen im internationalen Güterverkehr die Herkunft einer Ware und sind daher ein guter Indikator für die Entwicklung im Auslandsgeschäft. Wichtige Zielmärkte waren die Türkei (5.500 UZ), China (2.000 UZ), Saudi-Arabien (2.000 UZ) und Indien (1.800 UZ).

Die unmittelbare Wirkung des Krieges zeigt der Blick auf die Ursprungszeugnisse für Russland und die Ukraine. Ihre Zahl ging um 2.300 zurück. „Mittlerweile neun Sanktionspakete gegen Russland haben den Handel fast vollständig zum Erliegen gebracht. In der Ukraine sind es die faktischen Schwierigkeiten, die den Warenaustausch erschweren“, erklärt Oliver Falk, IHK-Bereichsleiter Recht International.

Für das laufende Jahr zeigt sich der Außenhandels-Experte zuversichtlich: „Die Exporte dürften in diesem Jahr wieder zulegen. So deuten deutlich gesunkene Frachtraten auf Entspannung bei den Lieferketten hin. Zudem haben die Energiepreise ihren Peak überschritten und China seine strikte Null-Covid-Politik beendet, die mitverantwortlich war für gestörte Lieferketten.“ Doch gerade die Abkehr von der Null-Covid-Politik berge auch ein Risiko: „Sollten in China die Infektionszahlen und damit Erkrankungen weiter stark ansteigen, kann das wiederum zu Produktionsausfällen und in Folge Lieferproblemen führen“, erklärt Falk abschließend.

 

Quelle: IHK Rhein-Neckar

 

 

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