Der Digitalgipfel 2018

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hatte am heutigen Montag (5.2.2018) zum Digitalgipfel 2018 – Wirtschaft 4.0 BW nach Stuttgart geladen. Aufgrund der stark erhöhten Anzahl der Anmeldungen fand die Veranstaltung in der Carl Benz Arena statt.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg forderte dazu auf, Herausforderungen der Digitalisierung anzugehen und die wirtschaftliche Position Baden-Württembergs zu bewahren und auszubauen. Die Digitalisierung werde zu einem Gewinn an Lebensqualität führen – etwa durch autonomes Fahren, einen flexibleren öffentlichen Nahverkehr und Fortschritte in der Medizin dank Big-Data-Analyse. Die große Frage sei jedoch, wo und wie künftig Produkte hergestellt würden. Die Grenzen zwischen Produktion und Dienstleistungen würden immer weiter verschwimmen – entsprechend bräuchten auch die beiden großen Standortvorteile in Baden-Württemberg – diversifizierte Qualitätsproduktion und kundenorientiertes Denken – ein Update. Großes Potenzial sieht Frau Hoffmeister-Kraut im Gesundheitssektor, der in Baden-Württemberg ausgesprochen gut aufgestellt sei.

Ulrich Dietz, Vorsitzender des Verwaltungsrats der GFT Technologies SE verwies in seinem erfrischenden Beitrag auf die Notwendigkeit, Digitalisierung nicht nur zu konzipieren, sondern auch umzusetzen. Er spannte den Bogen weit vom „Digitalisierungsstrudel“ über den chinesischen Internetkonzern Alibaba bis zu den Förderangeboten in Baden-Württemberg.

Dr. Sabine Graumann und Tobias Weber, beide Kantar TNS, sowie Prof. Dr. Irene Bertschek, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, präsentierten den Monitoring Report Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg. Die Befragung von 1.145 Unternehmen in 12 Kernbranchen sollte Aufschluss über Status und künftige Perspektiven der Digitalisierung in Baden-Württemberg geben: Inwieweit werden Geschäfte auf digitalen Märkten generiert? Wie stark sind die Unternehmen auf die Digitalisierung ausgerichtet? Wie intensiv werden Technologien und Dienste genutzt? Die Ergebnisse sind hier nachzulesen. Es schlossen sich zwei Diskussionsrunden in wechselnder Zusammensetzung und die Keynote von Adrienne Harrington, CEO des Ludgate Hub, Skibbereen, Irland, an.

Die Veranstaltung gab einige neue Einsichten und manche Auf-Blicke zum h-aero von Hybrid-Airplane, der wie der Geist der Digitalisierung über den analogen Wassern schwebte. Unterrepräsentiert war die Diskussion dreier Themenbereiche, die sich unbearbeitet als Hemmschuhe künftiger Digitalisierungs-Sprints erweisen könnten:

  1. Perspektiven moderner Datenschutzmodelle, die in einer digitalen Welt auch wirtschaftliche Vorteile sein können und als solche wahrgenommen und vermarktet werden sollten.
  2. Die dringend notwendige Digitalisierung der staatlichen Verwaltung auf allen Ebenen.
  3. Die Verbesserung der Kapitalausstattung von Start-ups nach der staatlichen Förderung in der Anfangsphase.

 

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