Die IHK-Konjunkturumfrage im Frühsommer

31. Mai 2019

Der stärkere konjunkturelle Gegenwind sorgt im Frühsommer 2019 für ein gedämpftes Stimmungsbild der Wirtschaft im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. „Der Ausblick der Unternehmen wird aufgrund der Unwägbarkeiten im außenwirtschaftlichen Umfeld zunehmend trüber. Die Lage bleibt zwar nach wie vor insgesamt gut, doch vor allem die Exporte verlieren an Dynamik“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 523 Unternehmen beteiligt haben. „Trotz abgeschwächter Erwartungen sehen die Betriebe offenkundig weiterhin Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern für die Abarbeitung ihrer Aufträge. Die Beschäftigungspläne der Betriebe bleiben stabil, der Fachkräftemangel ist nach wie vor das größte Geschäftsrisiko. Der demografische Wandel spielt eine immer größere Rolle bei den Personalplanungen.“

 

Investitionen

 

Neben konstanten Belegschaftsplanungen gehen die Unternehmen im Frühsommer von leichten Zuwächsen bei den Investitionen aus. 27 Prozent rechnen mit höheren, 47 Prozent mit gleich bleibenden und 13 Prozent mit sinkenden Investitionsausgaben. Nitschke sieht die Binnenkonjunktur damit auf einem stabilen Fundament, auch wenn etwas mehr Betriebe als in der Vorumfrage einen Rückgang der Inlandsnachfrage als Risiko sehen. „Eine moderate Inflation und niedrige Zinsen bei gleichzeitig steigenden Einkommen sorgen für eine robuste Binnennachfrage“, so Nitschke.

 

Sinkende Umsätze und zurückgehende Auftragseingänge

 

Sinkende Umsätze und zurückgehende Auftragseingänge machen den Industrieunternehmen zu schaffen. Ihre Lage schätzt, ähnlich wie in der Vorumfrage, rund die Hälfte der Betriebe als gut ein. Ihre Erwartungen nehmen die Unternehmen deutlich zurück. Die Betriebe im verarbeitenden Gewerbe gehen von einer leichten Stagnation ihrer Geschäfte aus. 22 Prozent gehen von besseren, 54 Prozent von gleich bleibenden und 24 Prozent von schlechteren Geschäften aus.

 

Turbulente internationale Märkte

 

Von den internationalen Märkten erwarten die Industrieunternehmen vorerst keine Impulse für ihre Geschäfte. Die Exporterwartungen sinken spürbar. Der IHK-Hauptgeschäftsführer sieht vor allem auf den wichtigsten internationalen Märkten Risiken: „Andauernde Unklarheiten beim Brexit, der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie Unsicherheiten wegen der Situation in Italien wirken sich stärker auf die Exporte aus.“ Im Geschäft mit den Ländern der Eurozone und Nordamerika gehen die Industrieunternehmen von stagnierenden bis leicht rückläufigen Ausfuhren aus. Bestehende und mögliche neue Zölle auf deutsche Exportgüter führen dazu, dass der Saldo der Exporterwartungen für Nordamerika mit -2 Punkten auf den niedrigsten Wert seit zehn Jahren sinkt. Vom Asiengeschäft erwarten sich die Unternehmen noch die größten Impulse für ihr Exportgeschäft.

 

Arbeitsmarkt

 

Der Arbeitsmarkt in der Region ist im Frühsommer 2019 in sehr guter Verfassung. Die Arbeitslosenquote sank im April um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreswert. Sie liegt im IHK-Bezirk aktuell bei 3,8 Prozent. In Baden-Württemberg beträgt die Arbeitslosenquote 3,1 Prozent, deutschlandweit 4,9 Prozent. Im Kammerbezirk waren zuletzt 23.716 Personen arbeitslos gemeldet, 1.594 weniger als im Vorjahresmonat. Dem standen 8.330 gemeldete Arbeitsstellen gegenüber, 313 mehr als im Vorjahresmonat.

 

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