„Dienstleistungsinflation belastet den Privatkonsum“
Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im August 2024 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 2,3 auf 1,9 Prozent gesunken. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:
„Die Inflation ist in Deutschland unter die Zwei-Prozent-Grenze gefallen, bei der die EZB von Preisstabilität spricht. Trotzdem sind die Preise alles andere als stabil. Die Benzinpreise und Strompreise liegen im Vorjahresvergleich deutlich niedriger. Beruhigt hat sich der Preisauftrieb bei Waren und Lebensmitteln. Hingegen herrscht bei den Dienstleistungen immer noch eine sehr kräftige Inflation. Von Handwerkerleistungen bis zur Gastronomie und den Versicherungen: Überall liegen die Preise weit über dem Vorjahresniveau. Die Hoffnung, dass die sinkende Inflationsrate jetzt den Konsum anfacht, dürfte daher trügen. Die Dienstleistungsinflation ist für viele Menschen sehr stark sichtbar und verunsichert weiterhin. Die neuen Zahlen signalisieren somit einen Zwischenerfolg, aber noch keinen Durchbruch in Richtung Preisstabilität.“
Quelle: ZEW
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