Einzug in den Altbau des Collegium Academicum
Im Frühling 2024 haben 40 Menschen den Altbau auf der Konversionsfläche US Hospital bezogen und 40 weitere Zimmer stehen für den Einzug bereit. Schon vor einem Jahr hat die Projektgruppe ihren Erfolg mit dem Einzug von 176 Studierenden und Auszubildenden in das moderne Holzgebäude gefeiert. Dort lebt die Projektgruppe bereits ihre Leitidee der sozial-ökologischen Transformation.
Der historische Altbau, einst als Verwaltungsgebäude um das Jahr 1940 errichtet, wurde 2013 für zivile Nutzung freigegeben. Nun bietet er Wohnraum für insgesamt 80 Personen. Damit leistet das Projekt einen Beitrag, der Wohnungsnot in Heidelberg entgegenzuwirken und bildet eine bunte Hausgemeinschaft aus Menschen verschiedener Altersgruppen und Lebenswelten:
Der Altbau beinhaltet sechs Sozialwohnungen, zwei WGs sowie Zimmer für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orientierungsprogramms vom CA namens „falt*r.“ Der falt*r ist ein vom CA organisiertes Programm für junge Menschen zur Berufs- und Lebensorientierung nach dem Schulabschluss. Im Januar ist der erste Jahrgang mit 11 Teilnehmenden eingezogen und gestartet. Der falt*r ist ein vom CA organisiertes Programm für junge Menschen zur Berufs- und Lebensorientierung nach dem Schulabschluss. Um die dafür nötigen Einblicke zu ermöglichen, bestehen Kooperationen mit den Heidelberger Hochschulen, politischen Stiftungen, zivilgesellschaftlichen Vereinen und Initiativen sowie lokalen Betrieben.
Bezahlbaren und gemeinschaftlichen Wohnraum schaffen und das möglichst ressourcenschonend und klimagerecht – die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele des selbstverwalteten Wohnprojekts schreiben sich im neu bezogenen Altbau fort. Statt neu zu bauen, wurde das Bestandsgebäude saniert. Damit war die Wieder- und Weiterverwendung von Materialien und Bauteilen möglich. Im Innenausbau wurden Wände aus hochverdichtetem Stroh verwendet – eine ökologische Alternative zu Gips. Außerdem gibt es ein ambitioniertes Dämmkonzept, Ökostrom kommt vom eigenen Dach und Wohnflächen werden optimal genutzt.
Die Umsetzung der Sanierung erforderte mehr als 8 Millionen Euro, die die Projektgruppe durch kreative und aktive Mittelbeschaffung aufgebracht hat. Einen wesentlichen Baustein dieser Summe bilden kleine Darlehen von Privatpersonen. Diese werden durch einen Bankkredit und weitere Fördermittel ergänzt. Eine wichtige Rolle spielte auch die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer auf der Baustelle, die die Gesamtkosten durch ihre Eigenleistung gesenkt haben.
Die Zukunftsvision des CA ist klar: Ein offener Bildungs- und Kulturort für die Stadt. Der nächste Schritt ist der Einzug des ersten vollzähligen Jahrgangs des Orientierungsjahrs falt*r – hierfür gibt es insgesamt 50 Plätze für junge Menschen zwischen 17 und 23 Jahren. Aktuell laufen die Anmeldungen. Die erfolgreichen Praktiken der nachhaltigen Sanierung sollen bald in einem weiteren Gebäude der Projektgruppe umgesetzt werden, das seine Türen als offener Treffpunkt für das Quartier öffnen wird.
Um Interessierten einen Einblick in die Arbeiten zu gewähren, bietet die Projektgruppe regelmäßig Führungen über das Gelände an. Die Projektgruppe lädt herzlich ein, sich per Mail zur nächsten Führung am 14.04.2024 um 14 Uhr anzumelden. Dabei werden sowohl der Neu- als auch der Altbau sowie deren Finanzierung ausführlich vorgestellt und weitere Einblicke in die Arbeit der Projektgruppe gegeben. Außerdem finden in den Räumlichkeiten des Wohnheims die offenen Veranstaltungen wie das Frühlingserwachen und der Tag der Städtebauförderung statt, bei denen auch Führungen angeboten werden.
Quelle: Collegium Academium
Beitragsbild: pixabay.com