Energiepreise treffen Industriebetriebe der Region

Die Industriebetriebe in der Region sind massiv von den gestiegenen Energiepreisen betroffen. Als Reaktion fahren sie teilweise ihre Produktion herunter oder erwägen, Produktion zu verlagern. Knapp drei Viertel gibt die gestiegenen Preise an die Abnehmer weiter. Befragt nach den Folgen einer möglichen Gasdrosselung um 25 Prozent, geben 14 Prozent der Unternehmen an, ihre Produktion dann einstellen zu müssen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, an der sich 156 Industrieunternehmen beteiligt haben. Demnach sind über 90 Prozent der Industriebetriebe unmittelbar von den hohen Energiekosten betroffen. 16 Prozent der Befragten geben an, ihre Produktion zurückzufahren. Jedes zehnte Unternehmen erwägt eine Verlagerung ihrer geschäftlichen Tätigkeit (Mehrfachnennungen möglich).

„Das ist für die Region ein bedrohlicher Befund. Da die energieintensive Produktion sehr kapitalintensiv ist, sind Verlagerungen nicht ohne weiteres möglich. Dass so viele Betriebe über Verlagerung nachdenken, zeigt den immensen Handlungsdruck“, erklärt Dr. Axel Nitschke. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass diese Prozesse oftmals schleichend über unterlassene Investitionen sowie über eine Verlagerung von Neuinvestitionen an andere Standorte erfolgen. „Die Folgen dieser Entwicklung werden wir daher möglicherweise erst mittel- bis langfristig bemerken und sie sind dann in der Regel nicht mehr umkehrbar“, warnt Nitschke.

Mehr als 70 Prozent der Industriebetriebe geben an, die gestiegenen Energiepreise direkt an ihre Kunden weiterzugeben. Rund jeder fünfte Betrieb hat vor, auf alternative Energieträger auszuweichen. Erfreuliches Signal: „Die Industrieunternehmen der Region stellen sich den aktuellen Herausforderungen steigender Energiepreise und investieren zunehmend in Energieeffizienzmaßnahmen.“, so Nitschke. Diese Investitionen stehen auf Platz zwei der Investitionsmotive in der Industrie, direkt nach der Ersatzbedarfsbeschaffung.

 

Quelle: IHK Rhein-Neckar

 

 

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