Fed-Entscheid: „Dieser Mix ist hochinflationär“

16. Dez 2021

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat eine rascher als bisher geplante Verringerung ihrer Wertpapierkäufe beschlossen. Gleichzeitig belässt sie die Leitzinsen weiterhin im Korridor von 0,0 bis 0,25 Prozent. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die sehr hohe US-Inflationsrate von über sechs Prozent zeigt inzwischen deutlich, dass das Biden-Konjunkturpaket überdimensioniert war und über das Ziel hinausgeschossen ist. Eine durch historisch hohe Staatsschulden angefachte Nachfrage trifft auf ein durch Lieferengpässe eingeschränktes Angebot. Dieser Mix ist hochinflationär, so dass die Geldpolitik nun gegensteuern muss. Die flexiblen Löhne des US-Arbeitsmarkts reagieren zudem rascher auf den wachsenden Arbeitskräftemangel als in Europa, so dass für die USA eine Lohn-Preis-Spirale ein sehr realistisches Szenario ist. Alles spricht dafür, dass 2022 für die USA schon die Zinswende bringt, die für die Eurozone noch in weiter Ferne liegt.“

 

Quelle: ZEW

 

 

Beitragsbild: ZEW