„Die Fed läuft der Inflationsdynamik hinterher“

17. Mrz 2022

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat die Zinswende eingeleitet. Die Leitzinsen steigen um 0,25 Prozent, nachdem sie seit zwei Jahren konstant in der Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent verblieben waren. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Dieser erste kleine Zinsschritt war mehr als überfällig und wirkt halbherzig. Die US-Inflationsrate nähert sich mit großer Geschwindigkeit der Zehn-Prozent-Marke und auch die Inflationserwartungen sind kräftig gestiegen. Die Zentralbank muss jetzt vermeiden, dass aus einer temporären Corona- und Kriegsinflation ein längerfristiger Inflationsprozess wird. Dafür sind weit höhere Zinsen unausweichlich. Die jüngst wieder sehr starken Daten vom US-Arbeitsmarkt deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft auch eine globale Abschwächung als Folge des Ukraine-Kriegs verkraften kann. Vor diesem Hintergrund ist der erste Trippelschritt von 25 Basispunkten zu ängstlich ausgefallen. Die Fed läuft mit ihrer Zögerlichkeit der Inflationsdynamik hinterher.“

 

Quelle: ZEW

 

 

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