Heute: yuri

In dieser Reihe stellen wir Unernehmerinnen und Unternehmer vor, die kreative Lösungen suchen, um mit ihren Produkten und Dienstleistungen weiterhin für ihre Kunden da zu sein. Auch im ESA BIC in Reutlingen stehen junge Unternehmen vor dieser Herausforderung.

 

Heute:

Mark Kugel, yuri 

 

ZV: Herr Kugel, was ist yuri?

MK: yuri ermöglicht Forschung in Schwerelosigkeit für jeden – auf der ISS, Raketen oder Parabelflügen.

ZV: Wie betrifft Sie die gegenwärtige Situation?

MK: Durch die große Unsicherheit in allen Industrien, sowie Einschränkungen im operativen Betrieb, verzögern sich laufende und neue Aufträge. Aus Sicht der Forschung ist das Thema für uns jedoch sehr interessant, da Wissenschaftler die 3D Struktur des Covid-19 Virus mit Cryo-Elektronenmikroskopie untersuchen – was ohne Schwerkraft vermutlich noch besser funktionieren würde.

ZV: Welche Anpassungen haben Sie vorgenommen?

MK: Wir arbeiten schon immer komplett in der Cloud, alle Daten, Tools und Kommunikationswege sind von jedem Endgerät überall verfügbar. Wir können damit ohne Aufwand wie bisher weiterarbeiten. Der Großteil des Teams sitzt im Homeoffice, nur für notwendige Hardware-Entwicklungen kommen 1-2 Mitglieder noch regelmäßig ins Labor. Obwohl wir ein eingespieltes Team sind, achten wir dennoch auf regelmäßige Telefonate, am besten mit Video, um den Team-Spirit hochzuhalten. Seit letzter Woche treffen wir uns freitags auch zum geselligen Feierabendbier – natürlich per Video-Call.

ZV: Welche Dienstleistungen bieten Sie an?

MK: Da unsere Missionen meist 6-12 Monate Vorlauf haben, bieten wir weiterhin unser gesamtes Spektrum an Dienstleistungen an: die Planung, Logistik, Durchführung und Nachbereitung von Experimenten auf der ISS, auf Suborbitalraketen, Parabelflügen oder Falltürmen. Zudem liefern wir nächsten Monat unseren selbst entwickelten Klinostaten – ein Laborgerät zur Simulation von Schwerelosigkeit – an unseren ersten Kunden aus.

ZV: Weshalb sollten Kundinnen und Kunden Sie gerade jetzt kontaktieren?

MK: So paradox es klingt: Trotz Krisenmodus haben viele unserer (potenziellen) Kundinnen und Kunden mehr Zeit als im hektischen Tagesgeschäft mit unzähligen Reisen. Diese Zeit könnten sie nutzen, um über neue innovative Forschungsmöglichkeiten, z.B. in Schwerelosigkeit, nachzudenken. Zellkulturen wachsen in drei Dimensionen und Proteinkristalle lassen sich reiner und größer züchten. Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen, wie Forschung in Schwerelosigkeit z.B. der Biotechnologie oder Pharmazie helfen kann. Viele Inspirationen gibt es auf unserer Website: www.yurigravity.com.

ZV: Vielen Dank für das Gespräch.

 

yuri

 

Kontakt:

Mark Kugel, CCO

yuri GmbH

Wiesentalstr. 40

88074 Meckenbeuren

www.yurigravity.com

 

 

 

Beitragsbild: yuri