Inflation kommt erst richtig in Schwung

31. Mai 2023

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im Mai 2023 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge weiter von 7,2 Prozent im April auf 6,1 Prozent im Mai gefallen.

Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu: „Deutschland und die Eurozone leiden weiterhin unter einer Inflation, die immer noch mehr als vier Prozentpunkte über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent liegt. Wer jetzt wegen des Rückgangs der Inflation schon die Rückkehr zur Preisstabilität erwartet, könnte sich zu früh freuen. Zwar fallen aktuell die Preise bei den Lebensmitteln leicht und das Deutschland-Ticket verringert die Kosten für den Nahverkehr. Gleichzeitig kommt aber die stärker lohnkostengetriebene Inflation bei vielen Dienstleistungen jetzt erst richtig in Gang. In den Sommermonaten werden Verbraucherinnen und Verbraucher dies bei den Preisen für Tourismus-Dienstleistungen stark spüren. Auch wenn der kriegsbedingte Inflationsgipfel hinter uns liegt, so gibt es noch keine Anzeichen für eine Rückkehr zur Preisstabilität. Das sind schlechte Nachrichten für die Konjunktur: Der inflationäre Kaufkraftverlust setzt sich fort.“

 

Quelle: ZEW

 

 

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