„Mit der Inflation wächst die Rezessionsgefahr“
Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im April 2022 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge leicht auf 7,4 Prozent gestiegen. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:
„Die stark zweistelligen Inflationsraten bei den Großhandels- und Importpreisen zeigen, dass noch sehr viel mehr Inflation in der Pipeline ist. Schon längst ist die Geldentwertung keine abstrakte Zahl mehr, sondern sehr deutlich im Alltag der Menschen wahrzunehmen. Damit wächst jetzt auch die Rezessionsgefahr, weil der Privatkonsum als Wachstumsmotor angesichts der starken inflationären Verunsicherung einknicken könnte. Die EZB ist nicht für den neuerlichen aktuellen Preisschub aufgrund von Russlands Krieg verantwortlich. Dennoch ist sie in der Verantwortung, eine glaubwürdige Strategie für eine preisstabile Zukunft zu bieten. An einem raschen Ende der Anleihekäufe und einem baldigen ersten Zinsschritt führt kein Weg mehr vorbei.“
Quelle: ZEW
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