„Auch der Kreml treibt jetzt die Inflation“

1. Mrz 2022

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im Februar 2022 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 4,9 Prozent im Januar auf 5,1 Prozent im Februar gestiegen. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Durch den russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Hoffnung auf einen deutlichen Rückgang der Inflation im Jahresverlauf weiter verschlechtert. Der durch den Krieg ausgelöste Preisschub für Energie, Rohstoffe und Getreide wird die ohnehin immer noch hohe Preisdynamik weiter anheizen. Auch steigen die Risiken, dass die Inflation längerfristig hoch bleibt. Der nun eizuleitende rasche Ausstieg aus russischen Gas- und Ölimporten wird Energie in Deutschland auf Dauer verteuern. Hinzu kommen die Folgen steigender Rüstungsausgaben. Diese werden die hohe Auslastung der deutschen Industrie weiter steigern. Dieser zusätzliche Nachfrageimpuls stößt auf einen ohnehin bereits angespannten Arbeitsmarkt mit hohem Fachkräftemangel. All das wird die Löhne und Preise weiter steigen lassen. Ab jetzt treibt auch der Kreml die deutsche Inflation.“

 

Quelle: ZEW

 

 

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