Kurz vorgestellt: Lego Serious Play
Kurz vorgestellt: Lego® Serious Play®
Zeitenvogel sprach mit Felix Kirschstein und Mareike Rimmler vom Gründer-Institut der SRH Hochschule Heidelberg über Lego® Serious Play® (LSP).
Was ist LSP?
LSP ist mehr als nur Spiel. LSP ist eine Antwort auf weit verbreitete Probleme in der Geschäftswelt: Die Inspiration stockt, Problemlösungen sind blockiert, in Meetings nehmen 20 Prozent der Teilnehmer 80 Prozent der Redezeit in Anspruch, Konflikte werden nicht artikuliert und bewältigt.
Was ist das Ziel von LSP?
LSP verspricht effektivere Meetings, eine tiefere Durchdringung der Materie sowie schnellere und bessere Entscheidungen.
Felix Kirschstein: „LSP verfolgt den Ansatz, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Meetings einen Beitrag zur Diskussion leisten und somit wirkliche Kommunikation und relevanter Austausch stattfinden kann“.
Wie funktioniert LSP?
LSP bietet einen moderierten Prozess: Ein sogenannter Facilitator leitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Meetings durch eine Reihe von Fragen und Aufgabestellungen, die eine bestimmte Thematik immer tiefer durchdringen.
Felix Kirschstein: „Je nach Fragestellung bauen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einer speziellen Auswahl von Lego-Bausteinen dreidimensionale Modelle. Diese Modelle dienen dann als Grundlage für Gruppendiskussionen. Die haptische Erfahrung fördert Abstraktionen, Metaphern und die Artikulation von Sachverhalten. So können Wissensbestände ausgetauscht, Probleme gelöst und Entscheidungen getroffen werden“.
Wie sieht die Anwendung des LSP im Rahmen einer Start-up-Beratung aus?
LSP eignet sich gut, um das Teambuilding zu unterstützen, Kommunikationsprozesse zu fördern und Konflikte zu lösen. Weitere wichtige Anwendungsfelder liegen in der Entwicklung von Produkten und Geschäftsmodellen.
Mareike Rimmler: „Eine meiner liebsten Aufgabestellungen ist die schnelle Anpassung eines bestimmten Produktes an eine geänderte Marktlage. So können wir insbesondere Start-ups bewusst machen, was es bedeutet, sich auf einem Markt zu positionieren und wie sich ein Unternehmen durch wenige, einfache Handgriffe an veränderte Bedingungen anpassen und so am Markt halten kann“.
Wo lässt sich LSP in Unternehmen einsetzen?
LSP lässt sich sehr gut bei der Entwicklung neuer Produktideen (von der Inspirations- bis zur Umsetzungsphase) einsetzen.
Felix Kirschstein: „LSP kann eine Brücke schlagen zwischen starken Kreativmethoden (wie Design Thinking) und bewährten Methoden einer Anpassung von Geschäftsmodellen oder Produktideen an die Marktsituation (wie der Business Model Canvas). Bestimmte Sachverhalte (wie die Unternehmensstruktur oder das Produktportfolio) werden in Legomodellen abgebildet und auf dieser Basis prozesszentrierte Antworten auf weiterführende Fragen gesucht: Was läuft gut? Was können wir besser machen? Wo sind Änderungen dringend notwendig? Welche Erfahrungen können wir aktivieren?“
Wo kann man LSP kennenlernen?
Mareike Rimmler: „Im Gründerinstitut der SRH gibt es immer wieder Veranstaltungen zu LSP. Das reicht von 90minütigen Einführungskursen bis zu ein- oder zweitägigen Workshops mit speziellen Anwendungsfällen. Jede/r Interessierte kann sich auf unserer Homepage informieren oder einfach einmal vorbeikommen“.
Felix Kirschstein: „Wenn das Interesse an LSP so stark ist, dass man sich zum Facilitator ausbilden lassen will, sollte man sich an die Beratung Rasmussen Consulting wenden. Der Namensgeber Robert Rasmussen war maßgeblich an der Entwicklung von LSP beteiligt und verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Anwendung der Methode“.
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