Licht und Schatten

Lilium, Off und Unio: In den vergangenen Tagen gab es gleich mehrere Insolvenzen. So meldete das Münchner Flugtaxi-Unternehmen Lilium für seine beiden wichtigsten Tochtergesellschaften Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an. Wegen Überschuldung sei man nicht mehr in der Lage, den Betrieb in den beiden operativen Tochterunternehmen fortzuführen. Nach Angaben des Handelsblatts stehen damit nun die Jobs von über 1.000 Mitarbeitenden auf der Kippe. Zudem seien potenzielle Investorengelder von rund 1,5 Milliarden Euro verloren. Die Campervermietung Off, vormals bekannt als Camperboys, stellte beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Eine geplatzte Finanzierungsrunde machte diesen Schritt notwendig. Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es nun, gemeinsam mit neuen InvestorInnen das Geschäft fortzuführen. Und auch das Spacetech Unio ist nach einem Finanzierungsausfall auf Investorensuche. Auslöser für die Krise des Unternehmens war die ausbleibende Anschlussfinanzierung durch die Gesellschafter. Als Gründe hierfür führte Unio einen schwierigen Markt im Automobil- und Mobilitätssektor sowie ein generell angespanntes Finanzierungsumfeld für Wachstumsfinanzierungen in ganz Europa an. Aus diesem Grund war der Insolvenzantrag unvermeidlich.

Bei anderen Münchner Start-ups läuft es gerade besser: Das Start-up Ororatech sammelt und aggregiert Satellitenbilder, um vor Waldbränden zu warnen. In seiner erfolgreichen Series-B-Finanzierungsrunde gingen nun 25 Millionen Euro auf das Konto des New-Space-Unternehmens. Das Münchner Biotech SaaS-Start-up Knowing01 konnte in einer überzeichneten Pre-Seed-Runde eine halbe Million Euro einsammeln. Seit vier Jahren entwickelt das Knowing01-Team eine Software zur Analyse biomedizinischer Marker im Kontext großer Datenmengen. Exomatter, das eine KI-basierte Plattform für Materialeigenschaften entwickelt hat, erhielt 1,7 Millionen Euro Pre-Seed-Investment. Exomatter setzt neue Maßstäbe in der Materialforschung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und quantenmechanischen Modellierungen. Und auch Rebike Mobility, das generalüberholte E-Bikes namhafter Markenhersteller über seine Online-Plattform sowie über Second-Use-Marktplätze mehrerer Partner vertreibt, sammelte frisches Kapital ein: Insgesamt 13 Millionen Euro konnte sich das Münchner Start-up sichern – und einen neuen strategischen Partner dazu.

 

Quelle: Munich Startup

 

 

Beitragsbild: pixabay.com