Startschuss für „Mannheim liest ein Buch“
Die Universität Mannheim organisiert in Zusammenarbeit mit weiteren Mannheimer Institutionen in diesem Jahr erstmalig die Aktion „Mannheim liest ein Buch“. Im Rahmen der Aktion finden mehrere Monate lang verschiedene Veranstaltungen statt, die sich mit dem „Buch der Stadt“ auseinandersetzen. Die Wahl der Mannheimer Jury fiel auf Karosh Tahas Roman „Beschreibung einer Krabbenwanderung“. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, sich ab heute mit dem Roman auseinanderzusetzen und sich unter dem Hashtag #loslesen in den sozialen Medien dazu auszutauschen.
„Eine Stadt liest ein Buch“ erstmals in Mannheim
Nachdem sich die Aktion „Eine Stadt liest ein Buch“ bereits in mehreren deutschen Städten bewährt hat, findet sie 2022 zum ersten Mal auch in Mannheim statt: Unter dem Motto „Mannheim liest ein Buch“ organisiert die Universität Mannheim gemeinsam mit dem Nationaltheater, der Stadtbibliothek und der Alten Feuerwache sowie mehreren Schulen, Vereinen und Initiativen eine Veranstaltungsreihe von Oktober 2022 bis Januar 2023. Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz übernimmt die Schirmherrschaft. Die Idee für die Aktion stammt von Prof. Dr. Thomas Wortmann, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Mannheim, seiner Kollegin Dr. Sandra Beck, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Deutsche Philologie, sowie der Autorin Elisa Diallo, die regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Universität hält.
Juriy wählt „Buch der Stadt“
Das Konzept der Aktion sieht vor, dass eine Jury jedes Jahr ein „Buch der Stadt“ auswählt – ein in einer günstigen Ausgabe erhältliches Buch, das Themen behandelt, die die Gesellschaft im Allgemeinen und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt im Speziellen beschäftigen. Dies können zum Beispiel ökologische Fragen sein, aber auch soziale oder ökonomische Herausforderungen. Bei unterschiedlichen Veranstaltungen wie Lesungen oder Diskussionsrunden sind dann alle Interessierten dazu eingeladen, sich über das Buch auszutauschen. „Die Mannheimer Germanistik arbeitet schon lange mit verschiedenen Institutionen der Stadt zusammen. Durch dieses Projekt können wir bestehende Kooperationen fortführen und die Relevanz von Literatur und Literaturwissenschaft für unsere Gesellschaft zeigen“, erklärt Wortmann die großangelegte Kooperation.
„Beschreibung einer Krabbenwanderung“ gewählt
Als erstes „Buch der Stadt“ hat die Mannheimer Jury den Roman „Beschreibung einer Krabbenwanderung“ von Karosh Taha aus dem Jahr 2018 ausgewählt. Taha erzählt darin die Geschichte der 22-jährigen Sanaa Kevjala, deren Familie aus dem Irak nach Deutschland migriert ist. Sie ist zerrissen zwischen dem Wunsch, der Enge der kurdischen Community und dem Hochhausviertel zu entfliehen, und der Verbundenheit mit und der Verantwortung für ihre Familie, die von Kriegs- und Fluchterfahrungen traumatisiert ist. „Der Roman behandelt aktuelle gesellschaftliche Themen wie Krieg, Flucht und Migration und geht gleichzeitig auf provokante Art mit Themen wie Sexualität oder Gewalt um. Diese Mischung aus inhaltlicher Relevanz und ästhetischer Gestaltung hat uns überzeugt, dass Tahas Roman ein geeignetes ‚Buch der Stadt‘ ist“, so Beck.
Auftakt der Veranstaltungsreihe am 12. Oktober im Schloss
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, sich ab sofort mit Tahas Roman zu beschäftigen. Unter dem Hashtag #loslesen können sie sich in den sozialen Netzwerken über ihre Leseerfahrungen austauschen. Der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Mannheim liest ein Buch“ findet dann am 12. Oktober ab 19 Uhr in der Aula der Universität Mannheim statt. Die Autorin Karosh Taha wird aus ihrem Buch lesen; im Anschluss gibt es ein Podiumsgepräch. Die Veranstaltung ist kostenlos und voraussichtlich ist keine Anmeldung notwendig. Insgesamt sind mehr als 25 Veranstaltungen in Planung. Außerdem bietet die Mannheimer Germanistik im kommenden Herbst-/Wintersemester ein Hauptseminar zu den Texten Karosh Tahas an. „Mannheim liest ein Buch 2022“ wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt organisiert, die Auftaktveranstaltung wird vom Deutschen Literaturfonds gefördert. Weitere Kooperationspartner und Sponsoren sind die Alumnivereinigung ABSOLVENTUM MANNHEIM e.V. und die Otto-Mann-Stiftung.
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Quelle: Universität Mannheim
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