„Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in der Juni-Sitzung steigt“
Der EZB-Rat hat erwartungsgemäß erneut entschieden, die Leitzinsen unverändert zu belassen. Der Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, Friedrich Heinemann, erklärt dazu:
„Mit dem überraschend deutlichen Rückgang der Euro-Inflation und den schlechten Konjunkturdaten wächst die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in der Juni-Sitzung. Vorbedingung dafür ist, dass sich auch die Kerninflation der Zwei-Prozent-Marke noch deutlicher nähert. Diese um Energie- und Lebensmittel bereinigte Inflation liegt im Februar immer noch bei gut drei Prozent. Niedrigere Zinsen würden nicht nur den Finanzministern bei der Finanzierung ihrer umfangreichen Anleiheemissionen helfen. Auch für die Zentralbanken selbst schaffen niedrige Zinsen Entlastung. Die hohen Verluste bei Bundesbank und EZB sind die Folgen hoch verzinster Einlagen der Banken und niedrig verzinster Bestände bei den Staatsanleihen. Fallende Leitzinsen würden die Verluste begrenzen. All das dürfte mit für eine wachsende Unterstützung im EZB-Rat für den Beginn eines neuen Zinssenkungszyklus sorgen.“
Quelle: ZEW
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