Automatische Notfallhilfe per App

Kurz nicht aufgepasst, schon kann es passieren: Man stürzt mit dem eBike oder verliert die Kontrolle übers Motorrad. Allein in Deutschland verletzen sich bei Unfällen täglich mehr als 38 Zweiradfahrer schwer (Quelle: Statistisches Bundesamt). Dann zählt jede Sekunde. Was aber, wenn die verunglückte Person in solchen Situationen alleine unterwegs oder nicht mehr in der Lage ist, Hilfe zu rufen? Hier setzt Bosch mit seiner vernetzten Notruflösung an. Help Connect greift auf die Sensoren im Smartphone und in anderen vernetzen Geräten zu und erkennt mithilfe eines intelligenten Crash-Algorithmus Unfälle automatisch. Im Notfall werden per App über die Notrufzentrale des Help Connect Service die Rettungskräfte alarmiert und unverzüglich zum Unfallort gelotst. Das spart Zeit und kann Leben retten. Mit der COBI.Bike App von Bosch eBike Systems und der calimoto App für die Motorrad-Navigation sind jetzt zwei Anwendungen für Fahrrad- und Motorradfahrer und damit für mehrere hunderttausend Nutzer verfügbar. „Bosch arbeitet mit Hochdruck daran, seine Notruflösung in weitere Produkte, auch von Partnern, zu integrieren. Wir nutzen das Internet of Things und Algorithmen, um vernetzte Geräte mit Help Connect zu persönlichen Lebensrettern in allen Lebenslagen zu machen – egal ob unterwegs, beim Sport oder zu Hause“, sagt Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner. Derzeit hält Bosch den Help Connect Service für Nutzer mit deutscher SIM-Karte in elf europäischen Ländern bereit.

 

Eine Lösung – dreifacher Nutzen

 

Help Connect vereint automatische Unfallerkennung, Notruffunktion und persönlichen Notfalldienst. Bei COBI.Bike und calimoto beispielsweise wertet der Sturz-Algorithmus Sensordaten des Smartphones zu Geschwindigkeit, Beschleunigung und Rotation aus. Diese Sensoren sind heute in den meisten handelsüblichen Smartphones verbaut. Die Apps müssen während der Fahrt eingeschaltet und das Gerät am Lenker befestigt sein. Grundsätzlich funktioniert Help Connect auf Android-Geräten mit der Version 6 oder höher und auf iOS-Smartphones mit der Version 11 oder höher.

Bei einem Unfall werden der aktuelle Standort, der Schweregrad des Aufpralls und je nach App optional hinterlegte Gesundheitsdaten über die mobile Datenverbindung des Smartphones an eine rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale des Help Connect Service übermittelt. Von dort aus versuchen speziell geschulte Notfall-Agenten, Kontakt mit der verunglückten Person aufzunehmen. Die Kommunikation erfolgt auch im europäischen Ausland auf Deutsch oder Englisch. Reagiert die Person nicht und die Sensordaten deuten auf einen schweren Sturz hin, werden unmittelbar die Rettungskräfte verständigt. Ebenso werden optional Verwandte und Freunde informiert. Der Notruf lässt sich jederzeit auch manuell auslösen.

Für Motorradfahrer hat Bosch darüber hinaus eine fest im Fahrzeug verbaute Unfallerkennung entwickelt. Help Connect greift hierbei auf die Inertialsensoreinheit der Motorradstabilitätskontrolle MSC von Bosch zurück. Per Bluetooth wird die Verbindung zur entsprechenden Partner-App hergestellt und anschließend die Daten wie bei der Smartphone-basierten Lösung an die Notrufzentrale des Help Connect Service übermittelt.

 

Weitere Partner und zusätzliche Anwendungen der Notfallhilfe

 

Bosch will das Leben sicherer machen und integriert seine Notruflösung in möglichst viele vernetzte Produkte – eigene oder die von Partnern. „Help Connect ist als offenes IoT-Ökosystem konzipiert, damit unterschiedliche Produkte mit entsprechender Sensorik zu persönlichen Schutzengeln werden können“, sagt Denner. Beispielsweise erweitert das Start-up Tocsen aktuell seine Sturzhelmsensor-Lösung um Help Connect. Zudem bereitet Bosch seine Smart-Home-Dienste und -Produkte für die Anbindung an Help Connect vor. Dies umfasst neben Brand- und Einbruchsmeldern künftig auch das Thema Wasserschutz im Haus.

 

Quelle: Bosch

 

 

Beitragsbild: Bosch