Geoinformation als Rohstoff der Digitalisierung

Geoinformationstechnologie ist bereits seit einigen Jahren kein Nischenprodukt mehr. Der Boom der Smartphones mit ihren Navigations-Apps und den angebundenen Dienstleistungen schärfte auch in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Querschnittstechnologie. Heute gibt es kaum einen Lebensbereich, der in den kommenden Jahren nicht durch Digitalisierungsprozesse und die Auswertung von Geoinformation betroffen sein wird. Umso wichtiger sind Fachtreffen, die den Austausch über neue Technologien und Anwendungen ermöglichen. Eines dieser Treffen ist bereits gut etabliert: Der Fachaustausch Geoinformation.

 

Geoinformation als Rohstoff und Schmierfett

 

Am gestrigen Donnerstag, 30.11.2018 trafen sich zahlreiche Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft in der Print Media Academy Heidelberg zur Netzwerkkonferenz des GeoNet.MRN. Eingangs fasste Dr. Christine Brockmann, Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, die Bedeutung der Geoinformation in ein griffiges Bild: Geoinformation sei nicht nur „Rohstoff der Digitalisierung“, sondern auch „das Schmierfett, das unser Leben geschmeidig macht, Prozesse ermöglicht und in Gang hält“.

Dr. Sven Lautenbach, Heidelberg Center for Geoinformation, Universität Heidelberg, weitete in seinem Vortrag „Geoinformation und Umwelt“ die Perspektive. Er zeigte anhand zahlreicher Beispiele, in welchem Maße Geoinformation bereits dazu beiträgt, die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft zu analysieren. Dr. Stefan Höffke, Leitstelle XPlanung / XBau, LGV Hamburg, fokussierte hingegen auf den „Rohstoff Geoinformation aus der Sicht der Verwaltung“. Die von ihm skizzierte Verbindung von X-Planung, X-Bau und Building Information Modeling (BIM) hat, so wurde deutlich, das Potenzial, einen begehbaren Pfad in das Dickicht der Verwaltungsdigitalisierung zu schlagen. Der Tagungsorganisator Hartmut Gündra, Geonet.MRN e.V., skizzierte mit seinem Beitrag nicht nur die beachtlichen Ergebnisse, die Geonet.MRN auf seinem Weg zu einer innovativen Regionaldateninfrastruktur erreicht hat, sondern erschloss auch zugleich das thematische Spektrum der Sektionen.

 

Planen, Bauen, Nachhaltigkeit

 

Eine erste Sektion widmete sich „Smart City. Plattformen für die smarte, digitale Zukunft“ und den Chancen, den städtischen und ländlichen Raum effizienter, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. In einer zweiten Sektion diskutierten Vertreter aus den Bereichen Kultur, Verkehr, Freizeit und Tourismus die Frage „Brauchen wir einen digitalen Erlebnisraum?“. Eine dritte Sektion „Navigation & BIM im Tiefbau“ beleuchtete nicht nur die Innovationen in den Bereichen Navigation und Telematics, sondern auch Pilotprojekte, die das Building Information Modeling (BIM) im Gleis- und Straßenbau anwenden. Sektion vier zeigte unter dem Titel „Planen und Bauen. X-Planung und X-PlanGML in der Bauleitplanung“ am Beispiel des preisgekrönten Projektes „Planen & Bauen 4.0“, wie mit Hilfe von standardbasierten digitalen Austauschprozessen für alle Beteiligten ein medienbruchfreien Planungs- und Bauprozess realisiert werden kann. Eine fünfte Sektion stellte Fragen zu „Umwelt und Nachhaltigkeit“ und verdeutlichte nochmals die Bedeutung von Geoinformation für das kommunale Handeln.

 

Das vollständige Programm finden Sie hier.

 

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