Gründung von EKPO Fuel Cell Technologies

ElringKlinger und Plastic Omnium sind am 28.10.2020 übereingekommen, die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie stark voranzutreiben. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sie EKPO Fuel Cell Technologies gründen, ein Joint Venture zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks. EKPO Fuel Cell Technologies wird sein Produktportfolio einem breiten Kundenspektrum anbieten, das auch Wasserstoff-Systemintegratoren beinhaltet.

 

Brennstoffzellenstack-Plattformen mit hoher Leistungsdichte

 

ElringKlinger wird 60% und Plastic Omnium 40% der Anteile an EKPO Fuel Cell Technologies halten. In dieses Unternehmen wird ElringKlinger seine gesamten Vermögensgegenstände hinsichtlich Brennstoffzellenstacks einbringen, die über mehr als 20 Jahre entwickelt wurden. Dazu gehören mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr als 150 Patente, Forschungs- und Entwicklungsleistungen und Know-how, das brennstoffzellenbezogene Komponentengeschäft sowie mehrere Brennstoffzellenstack-Plattformen mit hoher Leistungsdichte, die bereits vermarktet werden. Sie werden im Werk in Dettingen/Erms (Baden-Württemberg) hergestellt, wo auch das Joint Venture seinen Sitz haben wird. Die Produktionskapazität des Joint Ventures von zunächst bis zu 10.000 Stacks jährlich wird schrittweise im Einklang mit dem Auftragsbuch ausgebaut.

 

Wasserstoff auf dem Massenmarkt

 

Mit einer Investition von 100 Mio. Euro in das neue Unternehmen beabsichtigt Plastic Omnium, die Innovation zu beschleunigen, die kommerzielle Pipeline zu erweitern und die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Der weltweit führende Anbieter von Lösungen für Energiespeicherung und Emissionsminderung wird auch mithilfe seines globalen Kundenportfolios, seiner weltweiten Präsenz und seines technologischen Know-hows im Bereich Wasserstoffspeicherung und -systeme einen Beitrag zur Entwicklung des Joint Ventures leisten.

Die CEOs der beiden Unternehmen, Laurent Favre und Dr. Stefan Wolf, zu dem Vorhaben: „Plastic Omnium und ElringKlinger haben jahrelang intensiv in ihre Wasserstoffkompetenzen investiert. Beide sind börsennotierte Unternehmen mit familiären Ankeraktionären und teilen dieselben Werte. Nun wollen wir gemeinsam einen führenden Anbieter für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellenstacks und Komponenten für Personenkraftwagen, Nutzfahrzeuge, Busse, Lastkraftwagen und andere Mobilitätsanwendungen aufbauen. Unser Ziel dabei ist es, das Potenzial von Wasserstoff auf dem Massenmarkt zu erschließen und einen Beitrag zu einer CO2-neutralen Mobilität zu leisten.“

 

Marktanteil von 10 bis 15 Prozent angestrebt

 

EKPO Fuel Cell Technologies strebt im Bereich der Brennstoffzellentechnologie bis zum Jahr 2030 einen Marktanteil von 10 bis 15 Prozent und damit einen Umsatz zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro an. Dieses Ziel beinhaltet eine globale industrielle Präsenz und basiert auf der Fähigkeit, bereits heute Brennstoffzellenstacks nach Automobilstandards in Serie produzieren zu können. Die beiden Partner unterzeichneten heute auch eine Vereinbarung darüber, dass Plastic Omnium die auf Brennstoffzellensystemlösungen spezialisierte österreichische ElringKlinger-Tochtergesellschaft ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH (EKAT) zu einem Unternehmenswert von 15 Mio. Euro erwirbt. Diese Übernahme wird die Kompetenz von Plastic Omnium in den Bereichen Energiemanagement und Steuerung von Wasserstoffsystemen (“Balance of Plant”) stärken.

Die beiden Vereinbarungen werden den Wettbewerbsbehörden vorgelegt und unterliegen den üblichen rechtlichen Anforderungen. Das Closing soll im 1. Quartal 2021 stattfinden.

 

Quelle: ElringKlinger

 

 

Beitragsbild: Vertragsunterschrift Joint Venture ‘EKPO Fuel Cell Technologies’; Foto: ElringKlinger