Mannheim liest ein Buch

Die Aktion „Mannheim liest ein Buch“ geht in die zweite Runde: Die Jury hat „Eine Formalie in Kiew“ von Dmitrij Kapitelman zum Buch der Stadt 2023 gewählt. Verschiedene Veranstaltungen laden diesen Herbst zur Auseinandersetzung mit dem Werk ein. Zum Auftakt finden am 19. Oktober in der Aula der Universität eine Lesung und ein Gespräch mit dem Autor statt.

Das Konzept der Leseaktion ist einfach und international erfolgreich: Jedes Jahr wird ein Roman zum „Buch der Stadt“ gekürt. Nach dem erfolgreichen Start 2022 wird das Projekt in Mannheim im Jahr 2023 fortgesetzt. Ausgewählt wurde der 2021 erschienene Roman „Eine Formalie in Kiew“ des 1986 in Kiew geborenen Autors Dmitrij Kapitelman. Kapitelman, 1994 mit seiner Familie als Kontingentflüchtling nach Deutschland gekommen, schreibt über eine Reise in seine Geburtsstadt, wo er sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart seiner Familie konfrontiert wird. Weitere Informationen zu Buch und Autor sowie einen Veranstaltungskalender gibt es auf der Webseite mannheimliesteinbuch.de

Bei der Auswahl des Buches der Stadt geht es der Jury darum, einen Text zu finden, der ästhetisch heraussticht, vielleicht auch herausfordert. Vor allem aber soll er Leserinnen und Leser unterschiedlicher Altersstufen und Herkünfte begeistern, weil er sie im besten Sinne betrifft – etwa indem er Themen behandelt, mit denen sich die Gesellschaft beziehungsweise die Mannheimer als Stadtgesellschaft beschäftigen. „Unser Buch der Stadt zeigt so jedes Jahr, wie eng Literatur und Leben zusammenhängen – und dass Lesen dazu führen kann, den Blick auf die Welt zu verändern“, sagt Prof. Dr. Thomas Wortmann von der Universität Mannheim. Der Germanist hat zusammen mit Dr. Sandra Beck und dem Nationaltheater Mannheim die Aktion initiiert. Sie sind neben Vertreterinnen und Vertreter von Stadtbibliothek, Schulen und kulturellen Einrichtungen der Stadt Teil der Jury.

Konzipiert ist „Mannheim liest ein Buch“ weiterhin als ein föderales Projekt der Stadtgesellschaft und ihrer kulturellen Institutionen – mit besonderem Augenmerk auf einer jungen Zielgruppe. Teilnehmen sollen und können alle. Universität, Nationaltheater, Stadtbibliothek, Schulen, Vereine und Initiativen wie Kulturparkett, Lesezeichen und KulturQuer Quer Kultur laden zu einer Vielzahl von Veranstaltungen. Im Schulunterricht und in Lesekreisen, in Seminaren, Workshops und Podiumsdiskussionen ist die Stadtgesellschaft diesen Herbst eingeladen, sich mit Kapitelmans Roman zu beschäftigen.

 

Veranstaltungen an der Universität Mannheim

 

 Die Auftaktveranstaltung für „Mannheim liest ein Buch“ findet am 19. Oktober 2023 um 19 Uhr in der Aula der Universität Mannheim statt. Dmitrij Kapitelman wird aus seinem Buch lesen und mit Dr. Sandra Beck und Prof. Dr. Thomas Wortmann vom Seminar für Deutsche Philologie der Universität ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei.

 Weitere Veranstaltungen an der Universität Mannheim sind u.a. ein Abend zum Thema „Westsplaining“ mit Prof. Dr. Schamma Schahadat (Slavistik, Universität Tübingen), moderiert von Prof. Dr. Cornelia Ruhe (Romanistik, Universität Mannheim) in Kooperation mit der Universitätsbibliothek. Der KulturAsta der Universität bietet einen Lesekreis um Kapitelmans „Eine Formalie in Kiew“. In Kooperation mit Buch Bender diskutieren Dr. Sandra Beck, Prof. Dr. Cornelia Ruhe, Prof. Dr, Thomas Wortmann und Dr. Regine Zeller unter dem Motto „Mannheim liest ein Buch“ meets „Mit dem Bleistift gelesen“ über Kapitelmans Roman und geben Lektüretipps für diejenigen, die nach „Eine Formalie in Kiew“ weiterlesen möchten.

 

Wanderbücher

 

Um möglichst viele Leserinnen und Leser zu erreichen, sind 200 sogenannte Wanderbücher in der Stadt unterwegs. Sie werden kostenfrei an eigens eingerichteten Ausleihstationen – unter anderem in der UB Mannheim – verliehen. Nach der Lektüre kann das Buch an einer beliebigen Station zurückgegeben werden. Kommunikation ist auch mittels der Wanderbücher explizit gewünscht. Lieblingszitate oder bewegende Stellen dürfen gern markiert und kommentiert werden, so dass jedes der Wanderbücher seine eigene (Stadt-)Geschichte schreiben kann. Die Wanderbücher sind ein Konzept des EinTanzHaus im Rahmen von „Mannheim liest ein Buch“.

 

Quelle: Universität Mannheim

 

 

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