„Nach den Kaufkraftverlusten kommt die lohngetriebene Inflation“
Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im November 2023 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 3,8 auf 3,2 Prozent gefallen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:
„Der November-Wert liegt mit 3,2 Prozent jetzt bereits weit unter dem Inflationsmaximum von knapp neun Prozent zu Jahresbeginn. Allerdings verzerrt der Vergleich zu dieser Hochinflation die Perspektive. 3,2 Prozent sind immer noch eine klare Verfehlung des EZB-Zielwerts und die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel beträgt noch fast vier Prozent. Nicht übersehen werden dürfen auch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste, die sich jetzt bereits über drei Jahre aufaddieren. Und diese Kaufkraftverluste sorgen für massiven Druck in den Tarifverhandlungen von Bahn über den öffentlichen Dienst bis hin zur Industrie. Von daher kommt jetzt die Phase der lohngetriebenen Inflation. Bis zur Preisstabilität ist es bei allen Fortschritten noch ein weiter Weg.“
Quelle: ZEW
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