Richtfest beim IBA-Projekt Elisabeth-von-Thadden-Schule

Der Rohbau ist fertiggestellt und das Dach des Holzhybridgebäudes mit seinen markanten Hauben errichtet: Fast genau ein Jahr nach dem Spatenstich hat der Neubau an der Elisabeth-von-Thadden-Schule, ein Projekt der IBA Heidelberg, damit eine weitere Etappe erreicht. Das hat die Schule am heutigen Freitag mit einem Richtfest im kleinen Kreis von geladenen Gästen gefeiert.

Mit dem Neubau entsteht ein zeitgemäßer Lernort mit zukunftsweisenden, klassenübergreifenden Konzepten für die Mittelstufe. Anstelle der alten Gymnastikhalle entsteht am Thadden-Park ein dreigeschossiges Gebäude, das sich sowohl zum Park als auch zum Stadtteil hin öffnet. Über der neuen, in Beton errichteten Sporthalle erheben sich in Holzhybridbauweise zwei Geschosse mit den Lernbereichen der Jahrgänge 8 und 9.

 

Dialogorientierter Planungsprozess unter Federführung der IBA Heidelberg

 

Der Entwurf für den Neubau ist das Ergebnis eines neuartigen, dialogorientierten Planungsprozesses, der unter Federführung der IBA Heidelberg Schulgemeinschaft, Schulbauexpertinnen und Schulbauexperten sowie den Stadtteil involvierte. Carl Zillich, kuratorischer Leiter der IBA Heidelberg, voller Vorfreude: „Der Neubau am Thadden zeigt pädagogische und räumliche Möglichkeiten auf, die Gymnasien weiterdenken. Die Hamburger Architektin und Schulbauexpertin Kirstin Bartels hat den Geist des Thadden überzeugend in eine Bildungsarchitektur für das 21. Jahrhundert übersetzt. Es ist großartig zu sehen, wie diese nun Realität wird.“ Für Teamarbeit der Lehrpersonen, eigenverantwortliches Lernen sowie Projektarbeit ermöglicht die zukünftige Architektur eine flexible Raumnutzung. Zudem sind die bestehende Aula und die neue Sporthalle nun direkt für außerschulische Nutzungen von Wieblingens Mitte aus zugänglich.

Die Planung und Realisierung des Neubaus entsteht in enger Kooperation mit Rüdiger Trager vom Heidelberger Büro ap88. Nach dem Rohbau werden in den kommenden Monaten die Fassadenarbeiten und der Innenausbau die Baustelle prägen. Die Baukosten liegen bei ca. 9 Mio. Euro. Der Schulbetrieb wird durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt. Die Fertigstellung des Neubaus ist im März 2022 geplant.

 

Der Architekturentwurf im Detail

 

Über der neuen, in Beton errichteten Sporthalle, die bis zur Hälfte ihrer Höhe in das Erdreich eingesenkt wird, erheben sich in Holzbauweise zwei Geschosse mit den Lernbereichen der Jahrgänge 8 und 9. Ähnlich einem Dorfzentrum gruppieren sich die „Klassenhäuser“ eines Jahrgangs zusammen mit einer „Arena“, einer Kreativ-Werkstatt und einer Teamstation um den „Marktplatz“. Dieser ist als ein flexibler Lernort konzipiert, an dem in unterschiedlichen Settings und Gruppengrößen gearbeitet werden kann oder informeller Austausch stattfindet. Zum Park hin öffnen sich die Geschosse mit einer breiten Fensterfront, Terrasse und Balkon. Die Architektur passt sich dabei in ihrer Kleinteiligkeit und Materialität den Gebäuden in der Umgebung mit ihren Giebeldächern, Ziegelfassaden und leicht gegeneinander verdrehten Häusern an. Dabei ist das Gebäude nach modernsten Standards geplant.

 

Mit einem großzügigen Eingangsbereich in der umlaufenden Mauer wird der Zugang von der Mannheimer Straße bewusst so gestaltet, dass gegenüber des Rathausplatzes mit Bürgeramt und Stadtteilverein sowie angrenzend an das Helbing-Haus mit dem Ortsmuseum eine neue Mitte im Stadtteil Wieblingen entstehen kann.

 

Quelle: IBA Heidelberg

 

 

Beitragsbild: Visualisierung des Neubaus, Ansicht Ost. Abbildung: ARGE Cityförster/ap88.