Vattenfall, BASF und Hollandse Kust West

Vattenfall wird sich am Ausschreibungsverfahren für die Teilflächen VI und VII des Offshore-Windpark Hollandse Kust West (HKW) beteiligen und für die Teilfläche VI eine Partnerschaft mit BASF eingehen. Offshore-Windparks sind für beide Unternehmen für die Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele von großer Bedeutung.

 

Offshore-Windkraftkapazität von 700 Megawatt

 

Die Flächen für den Windpark Hollandse Kust West befinden sich etwa 53 Kilometer vor der Westküste der Niederlande. Das gesamte Gebiet wird in zwei separaten Ausschreibungen versteigert (Teilfläche VI und Teilfläche VII). Jeder der beiden Standorte ist für eine Offshore-Windkraftkapazität von 700 Megawatt ausgelegt. Um den Zuschlag für Standort VI zu erhalten, müssen die Bieter ökologische Maßnahmen in ihr Konzept integrieren. Für die Teilfläche VII sind Investitionen und Innovationen entscheidend, die einen Zusatznutzen für die niederländische Energieversorgung mit sich bringen. Die Ausschreibungen für beide Teilflächen enden am 12. Mai 2022. Eine Entscheidung darüber, wer den Zuschlag erhält, wird nach dem Sommer erwartet.

 

BASF will ab 2050 klimaneutral sein

 

BASF will seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 25 Prozent senken und strebt ab 2050 Netto-Null-Emissionen an. Im Rahmen der Umstellung auf Klimaneutralität investiert BASF in Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Offshore-Windparks können BASF langfristig mit den für diesen Wandel erforderlichen Kapazitäten an erneuerbaren Energien versorgen. Das Unternehmen geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 100 Prozent ihres weltweiten Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen stammen werden.

„Offshore-Windparks werden eine entscheidende Rolle für den Einsatz innovativer, emissionsarmer Technologien in unserer chemischen Produktion in Europa spielen“, sagt Dr. Lars Kissau, President BASF SE, Net Zero Accelerator und verantwortlich für erneuerbare Energien, alternative Rohstoffe und CO2-Reduktionstechnologien. „Deshalb haben wir von Vattenfall bereits eine Beteiligung am Windpark Hollands Kust Zuid erworben. Mit einem gemeinsamen Gebot für den Standort Hollandse Kust West VI gehen wir nun einen Schritt weiter und beteiligen uns zum frühestmöglichen Zeitpunkt an einem Projekt, das unseren Bedarf an zusätzlichen Mengen erneuerbarer Energie mit ökologischen Aspekten im Meeresgebiet verbindet.“

In der Nordsee herrschen gute Windverhältnisse, und der nahe gelegene Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid ermöglicht erhebliche Synergien. Der Windpark Hollandse Kust West, der ab 2026 Strom erzeugen könnte, passt gut in die Nordsee-Windpark-Pipeline von Vattenfall und kann problemlos in die aktuelle Strategie integriert werden.

 

Auswirkungen auf die biologische Vielfalt

 

Die Windindustrie wird wachsen und weltweit noch mehr Energie ohne fossile Brennstoffe bereitstellen. Vattenfall und BASF engagieren sich deshalb dafür, die Auswirkungen der Projekte auf das Ökosystem zu minimieren. Die Unternehmen wollen einen positiven Effekt auf die biologische Vielfalt im Jahr 2030 erreichen. Zu diesem Zweck hat Vattenfall eine Unternehmenseinheit Umwelt &Nachhaltigkeit aufgebaut, zu dem eine eigene biowissenschaftliche Abteilung mit umfassender F&E-Erfahrung gehört. Diese Experten arbeiten mit den Vattenfall-Teams zusammen, um in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einzunehmen. Die Einheit ist insbesondere auf dem Gebiet der Biodiversität und Ökologie sehr aktiv und soll die Umweltforschung und -entwicklung vorantreiben. Ziel ist es, die Auswirkungen der Offshore- und Onshore-Windkraft besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Im Gebiet des Windparks Hollandse Kust Zuid initiierte das Team eine gemeinsame Studie mit der Naturschutzorganisation De Rijke Noordzee, um herauszufinden, ob ein naturverträgliches Turbinenfundamentdesign vorteilhaft für das lokalen Ökosystem sein kann.

 

Kombination von Technologien

 

Mit dem wachsenden Anteil von Wind- und Solarenergie schwankt die Stromerzeugung des Energieversorgungssystems stärker. Vattenfall sucht ständig nach Möglichkeiten, nachhaltig erzeugte Energie so effizient wie möglich zu nutzen, indem es seine Anlagen und Kunden miteinander verbindet. Der kürzlich eingeweihte Energypark Haringvliet ist die erste Anlage in Europa, die Wind- und Solarenergie sowie Batterien an einem Standort kombiniert. Die Batterien sorgen für einen Netzausgleich und ermöglichen eine effizientere Nutzung des Netzanschlusses. Eine weitere Lösung, um mit Schwankungen der erneuerbaren Erzeugung umzugehen, ist die Laststeuerung durch Nachfragereduzierung. Mit Hilfe einer intelligenten Ladeinfrastruktur kann zum Beispiel die Ladegeschwindigkeit von Elektrofahrzeugen an öffentlichen Ladestationen in Amsterdam abhängig von der Tageszeit variiert werden, je nachdem, wie viel Energie verfügbar ist.

 

Quelle: BASF

 

 

Beitragsbild: Zwei Arbeiter in einem Offshore-Windpark in der Nordsee; Foto: Vattenfall.