Wachstum in der Circular Economy

Die neue Initiative CIRCULAR REPUBLIC des Innovations- und Gründungszentrums UnternehmerTUM hat ihre erste Start-up Landkarte für den Bereich Circular Economy veröffentlicht. Die Erhebung zeigt: Immer mehr junge deutsche Unternehmen machen Kreislaufwirtschaft zum Kern ihres Geschäftsmodells. In keinem anderen Land in Europa entstehen derzeit mehr Start-ups, die sich mit einem regenerativen Geschäftsmodell befassen. Der Übersicht liegt dabei der Vernetzungsgedanke zugrunde: Ziel ist es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren.

CIRCULAR REPUBLIC konnte mit heutigem Stand 171 deutsche Start-ups identifizieren, die laut den Expertinnen und Experten der Initiative die notwendigen Kriterien erfüllen, um als „Circular Economy Start-up” zu gelten. Demnach müssen deren Geschäftsmodelle mindestens einen der folgenden Aspekte im Geschäftsmodell verankert haben: Sie stellen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zur Verfügung (z.B. das Start-up traceless), sie setzen auf „Product-as-a-Service” (z.B. everphone), dienen Nutzerinnen und Nutzern als Sharing-Plattform (z.B. TIER), tragen zur Verlängerung der Lebenszeit eines Produkts bei (z.B. Rebike), setzen auf Rückgewinnung von Materialien aus Produkten am Ende ihrer Lebenszeit (z.B. tozero) oder sie unterstützen beispielsweise Unternehmen dabei, nicht-zirkuläre Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu machen (z.B. cirplus).

Die meisten dieser Start-ups (etwa ein Drittel) sind der ersten Kategorie zuzuordnen und fertigen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien. Es folgen Start-ups mit Technologielösungen oder Dienstleistungen zur Befähigung von Kreislaufprozessen sowie Jungunternehmen, die auf die Rückgewinnung von Materialien setzen. As-a-Service-Geschäftsmodelle stellen bislang noch eine Minderheit dar.

 

Deutschland europaweit führend

 

Innerhalb Europas gibt es in Deutschland am meisten Circular Economy Start-ups. Darauf folgen Frankreich und die Niederlande. Innerhalb Deutschlands ist die Metropolregion München mit 49 Start-ups an der Spitze. Es folgen Berlin (45 Start-ups) und die Rhein-Ruhr Region mit 18 Start-ups.

Die Investments in Start-ups der Circular Economy hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und ist insbesondere in den letzten beiden Jahren stark angestiegen. 2022 wurden weltweit rund 5,4 Milliarden US-Dollar investiert. Ebenso nimmt der jährlich investierte Anteil des insgesamt verfügbaren Venture Capitals kontinuierlich zu. Außerdem kann beobachtet werden, dass die Höhen der Investitionen pro Start-up im Laufe der Finanzierungsrunden deutlich zunehmen – ein Indiz für erfolgreiche Investments über einen längeren Zeitraum hinweg. Dabei überrascht: Obwohl sie eine Minderheit darstellen, fließt das meiste Geld in Jungunternehmen mit As-a-Service-Geschäftsmodellen und Sharing-Plattformen, speziell in jene, die dem Mobilitätssektor zugeordnet werden können.

 

Mehr Diversity im Bereich Circular Economy

 

Üblicherweise liegt der Anteil von weiblichen Gründenden von Start-ups bei nur etwa 20%. Demgegenüber kann bei Start-ups im Bereich Circular Economy eine 50% höhere Gründungsaktivität von Frauen festgestellt werden. Dies gilt insbesondere für Start-ups, die in den Bereichen Rückgewinnung von Materialien und Einsatz von nachwachsenden oder recycelten Wertstoffen operieren: Fast die Hälfte aller Gründenden ist hier weiblich.

„Wir wollen Unternehmen und Start-ups dazu befähigen, gemeinsam Innovationen in der Circular Economy umzusetzen. Unterschiedliche Akteure und Perspektiven sollen ihre Kräfte bündeln, um entlang der gesamten Wertschöpfungskette systemverändernde Impulse zu setzen. Mit Hilfe der Landkarte wollen wir Wissen teilen und den Blick auf die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten der Circular Economy lenken”, sagt Niclas Mauss, Mitgründer von CIRCULAR REPUBLIC.

 

Quelle: UnternehmerTUM

 

 

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