Wege in die Zukunft hacken

Vom 20. bis 22. Juli 2018 trafen sich an der SRH Hochschule Heidelberg auf dem Sensors & {data} | Hackathon mehr als 90 Studenten, Berufserfahrene und Mentoren. Die Heidelberg Startup Partners, das Gründer-Instituts der SRH Hochschule Heidelberg und der Technologiepark Heidelberg hatten geladen. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Unterstützung des Medizintechnikunternehmens B.Braun, der Pepperl+Fuchs-Tochter NeoCeption und der Rechtanwaltsgesellschaft SZA Schilling, Zutt & Anschütz.

 

Planung

Planung; Foto: Tobias Schwerdt

 

50 Stunden wurde gelötet, 3D-gedruckt und programmiert. Acht Teams erarbeiteten Lösungen für Probleme, die um Sensoren und Daten kreisten: Welche Daten lassen sich mit günstigen Sensoren erfassen? Wie können diese mit künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen interpretiert werden? Wie lassen sich innerhalb kürzester Zeit Prototypen entwickeln, um Geistesblitze schnell zu erproben und zu verbessern? Ein interdisziplinäres Mentorenteam aus fast dreißig Spezialisten für Sensorik, Softwareentwicklung, Datenschutz, Produktdesign und Geschäftsmodelle unterstützte die kommenden Gründer vor Ort.

 

Zusammenbau

Zusammenbau; Foto: Tobias Schwerdt

 

Thomas Prexl (Leiter des Gründerbüros im Technologiepark Heidelberg) fasst die Idee der von ihm maßgeblich geplanten Veranstaltung zusammen: „Wir wollen den Menschen zeigen, dass zu einer ausgereiften Lösung mehr gehört als nur technisches Knowhow. Die schönste Idee bringt nichts, wenn sie nicht nutzerfreundlich und wirtschaftlich ist“. Deshalb prämierte auch eine vierköpfige Jury die herausragenden Teams in den Kategorien gute technische Ausführung, nutzerfreundliches Design und nachhaltiges Geschäftsmodell mit jeweils 1.000 Euro.

 

Sieger

Die vier Gewinner-Teams: Roomanizer, Uhura, Bio Data Hero und Fossil Sensor Solutions; Foto: Tobias Schwerdt

 

Der Preis für die beste technische Lösung ging an Roomanizer. Das Team hatte sich dem Problem gewidmet, dass Besprechungsräume zwar reserviert, dann aber nicht genutzt werden und sich so Kosten im Unternehmen wie auch Frust bei Kollegen aufsummieren.

Für die nutzerfreundlichste Lösung wurde Uhura prämiert. Das Team hatte ein Gerät entwickelt, das die Aktivität der Sprechmuskulatur erfasst und künftig als synthetische Sprache wiedergeben soll. Der Ideengeber, ein junger Mann, der seinen Kehlkopf aufgrund eines Tumors verlor, könnte so wieder eine Stimme erhalten. „Weltweit gibt es mehrere Millionen Menschen, die nach einer Kehlkopf-Amputation nur noch eingeschränkt kommunizieren können. Klar und verständlich zu sprechen ist für diese Nutzergruppe ein wichtiges Ziel“, begründete Bernhard Küppers (Leiter des Gründer-Instituts in der SRH Hochschule Heidelberg) die Preisverleihung.

Den Preis für das beste Geschäftsmodell teilten sich Bio Data Hero für eine Blockchain-basierte Lösung, die es ermöglicht, Gesundheitsdaten für klinische Studien verfügbar zu machen und Fossil Sensor Solutions, die sich der Frage gewidmet hatten, wie sich menschliches Wissen und Erfahrung bei der Wartung und Reparatur von Maschinen mit Hilfe von Sensoren konservieren lassen.

 

Diskussionen

Diskussionen; Foto: Tobias Schwerdt

 

André Domin (Geschäftsführer des Technologieparks und Vorstand der Heidelberg Startup Partners) zeigte sich von dem Wochenende begeistert: „Im Grunde verdichtet ein Hackathon die Ideen des Technologieparks wie keine andere Veranstaltung: Wir suchen Menschen, die sowohl Ideen haben als auch den Mut, ihre Prototypen in realen Szenarien zu testen. Wir bieten Gleichgesinnte, Räume, Materialien und vor allem Experten, die wissen, was tatsächlich eine Chance auf Erfolg hat“.

 

Beitragsbild: Die Teilnehmer des Hackathons; Foto: Tobias Schwerdt