Zukunft einfach machen – im Heidelberg Impact Lab

Zukunft. Einfach. Machen. Ab sofort kann man das über den Dächern von Bergheim im Heidelberg Impact Lab. Und das Team der openTransformation AG hilft dabei, dass der Brückenschlag zu nachhaltigem Erfolg gelingt.

 

Aussicht und Einsicht: Das Heidelberg Impact Lab

 

Der Blick schweift in die Ferne, über Bergheim hinweg zu Gaisberg und Königsstuhl. Die oberste Etage der alten Tabakfabrik Landfried bietet Aussicht satt und viel Raum für neue Ideen. Dort, wo früher Zigarren gedreht wurden, rauchen heute die Köpfe kreativer Denkerinnen und Denker, die gemeinsam an nachhaltigen Unternehmensmodelle feilen, Mehrwert ergründen und Hierarchien durch agile Strukturen ergänzen.

 

Heidelberg Impact Lab

Ein großer Wurf: Das Heidelberg Impact Lab; Foto: openTransformation

 

Das Team von openTransformation hat einen großen Wurf gewagt und 450 Quadratmeter in bester Heidelberger Lage angemietet. Das Vorhaben: Mit dem Heidelberg Impact Lab einen Ort zu schaffen, an dem das Neue nicht nur erdacht wird, sondern auch über Modelle und Prototypen den Weg in die Anwendung findet. Hier können gleich ganze Unternehmensabteilungen im Retreat neue Formen des Miteinanders entwickeln, Strukturen und Prozesse überdenken, Veränderung wagen und mit selbst gesteckten Zielen die eigene Mission, Sinn und purpose finden.

 

Unternehmerischer Erfolg und ökonomische Nachhaltigkeit

 

Der gestrige Abend bot erste Einblicke, was die Besucher des Heidelberg Impact Lab erwarten dürfen. Die oT-Vorstände Andreas Gottschalk, Daniel Panetta, Thomas Pfohl und Georg Schütz hatten zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in die Bergheimer Straße 147 geladen. COO Andrea-Alexandra Kuszák verdeutlichte in ihrer Begrüßung die große Bedeutung der UN-Sustainable Development Goals für die Arbeit von open Transformation und leitete so zum zentralen Thema des Abends über: Wie lassen sich unternehmerischer Erfolg und ökonomische Nachhaltigkeit verbinden?

Andreas Eisinger moderierte die Diskussion zwischen Theresia Bauer, der baden-württembergischen Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, und Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Baumarkt AG und ehemaliger Vorsitzende der Geschäftsführung von dm-drogerie markt.

 

Heidelberg Impact Lab

Im Gespräch: Erich Harsch, Theresia Bauer und Andreas Eisinger; Foto: openTransformation

 

Erich Harsch betonte die Rolle der Wirtschaft: Wer, wenn nicht die Unternehmen, sei in der Lage, den sinnhaften Umgang mit Ressourcen voranzubringen? Heute müsse jedes Unternehmen seinen Kunden über den eigenen Ressourceneinsatz Rechenschaft ablegen. Unternehmen, die Nachhaltigkeit lebten, würden deshalb auch dauerhaft erfolgreicher sein als solche, die nur an Gewinnmaximierung interessiert seien. Zugleich sei jedoch die Politik gefordert. Diese müsse – vor allem im Bildungswesen – die Rahmenbedingungen schaffen, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen.

Theresia Bauer nahm den bildungspolitischen Ball gerne auf: „Jeder sollte in der Lage sein, sich selbst Lösungen zu erarbeiten, um nicht Opfer von Veränderungen zu werden“, forderte die Ministerin. Zugleich sei Politik jedoch mehr als reine Bildungspolitik: „Wir handeln in einer Demokratie unsere gemeinsamen Spielregeln aus und auf dieser Basis interagieren wir“. Alle Menschen müssten aber genügend Freiraum haben, um ihre eigenen Ziele kreativ umsetzen zu können.

 

Kreativität jenseits der Chefetagen

 

Auf die Frage Eisingers, welche Rolle in diesem Zusammenhang Innovationen spielten, verwies Bauer auf die große Bedeutung von Gründungen: „Die Welt ist nicht fertig und sie ist auch nicht gut so, wie sie ist, sondern wir müssen sie verbessern. Dafür benötigen wir Menschen mit der Bereitschaft, mit der Fähigkeit und dem Mut, die Dinge anders zu denken. Wir brauchen Menschen, die bereit und in der Lage sind, selbst Verantwortung zu übernehmen“. Hier sei erneut das Bildungssystem gefragt, das entsprechende Freiräume für eigenverantwortliches Handeln eröffnen müsse. Erich Harsch stimmte dem auch für die Unternehmensorganisation zu: „Kreativität entsteht heute nicht mehr nur in Chefetagen, sondern bei vielen Menschen“. Diesen Bedingungen müsse die Unternehmenskultur und der Umgang miteinander entsprechen: „Statt starrer Hierarchien braucht es agile Strukturen, die eine Kultur der Eigenverantwortung ermöglichen“.

 

Heidelberg Impact Lab

Das Publikum lauschte gespannt; Foto: openTransformation

 

Hier hakte Eisinger ein: Was solle der einzelne Mitarbeiter mitbringen, um diesen Anforderungen zu entsprechen? Harsch betonte die Bedeutung der sozialen Fähigkeiten gegenüber der oft einseitig bevorzugten fachlichen Eignung bei der Auswahl künftiger Führungskräfte. Zugleich verwies er aber auf die Verantwortung der Unternehmen: Die Frage sei doch, wie Unternehmen gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen könnten.

 

Neue Kriterien für unternehmerischen Erfolg

 

Ob sich so nicht auch neue Kriterien für unternehmerischen Erfolg – jenseits der Gewinnmaximierung – ergeben würden, fragte Eisinger. Erich Harsch lenkte den Blick des Publikums auf die Geschäftsprozesse: „Wenn man für die Menschen das Beste macht, dann ergibt sich der Er-folg – Erfolg ist also die Folge und nicht das Ziel“. Und Theresia Bauer betonte den Wert der Dauer: „Im Wort Nachhaltigkeit steckt auch der Gedanke, dass langfristiges Denken den Unternehmen sehr guttut. Gerade in familiengeführten Unternehmen denkt man in längerfristigen Zyklen und integriert auch die Herausforderungen von übermorgen in das eigene unternehmerische Tun“. Das sehe man auch an den neuen und gut messbaren Erfolgskriterien, wie etwa den Einsparungen von CO2-Emissionen in der Autoindustrie.

Wenn das mal keine guten Aussichten sind. Und die gehören dazu, wenn man Zukunft einfach machen will.

 

Heidelberg Impact Lab

oT-Vorstand Thomas Pfohl hatte mit seinen Kollegen eingeladen; Foto: openTransformation

 

 

Beitragsbild: openTransformation