Die IHK-Konjunkturumfrage

8. Feb 2019

Mannheim, 7. Februar 2019. Die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar starten zurückhaltend in das neue Jahr. „Die regionale Wirtschaft bewegt sich nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zwar schätzen die Betriebe ihre Lage etwas schlechter ein als im vergangenen Jahr, doch fast die Hälfte der Unternehmen berichtet von einer guten Geschäftslage. Bei ihren Erwartungen an das neue Jahr bleiben die Betriebe zurückhaltend und warten ab, wie sich insbesondere die Auslandsmärkte entwickeln“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 568 Unternehmen beteiligt haben. „Gleichzeitig beobachten wir, dass die Unternehmen immer noch mit leichten Zuwächsen bei den Investitionen und bei der Beschäftigung planen. Damit dürften sie dazu beitragen, die Binnennachfrage zu stabilisieren.“

 

Industrie

 

Die Industrieunternehmen beurteilen ihre Lage deutlich zurückhaltender als noch im Herbst. Zu Jahresbeginn schätzt etwas mehr als die Hälfte der Betriebe ihre Situation als gut ein, im Herbst waren es noch 67 Prozent. Auch ihre Erwartungen nehmen sie deutlich zurück. „Die Unsicherheiten auf den internationalen Märkten wirken sich aktuell vor allem auf die Industrie aus. Es wird weniger umgesetzt als noch im Herbst und die Auftragseingänge aus dem In- und aus dem Ausland lassen die Unternehmen skeptisch nach vorne blicken“, so Nitschke. 30 Prozent der Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe gehen von besseren, 56 Prozent von gleich bleibenden und 14 Prozent von schlechteren Geschäften aus. Der Saldo beträgt aktuell + 16 Prozentpunkte und sinkt damit um 9 Punkte im Vergleich zum Herbst.

 

Export

 

Die Exporterwartungen der Industrieunternehmen sinken zu Jahresbeginn nochmals spürbar. Der IHK-Hauptgeschäftsführer sieht dafür vor allem zwei Gründe: „Das für chinesische Verhältnisse niedrige Wirtschaftswachstum von 6,6 Prozent und der angekündigte Brexit des wichtigen Handelspartners Großbritannien.“ Trotz möglicher Handelskonflikte mit den USA steigen die Exporterwartungen für den nordamerikanischen Markt zum ersten Mal seit einem Jahr. „Die konjunkturelle Situation in den Vereinigten Staaten ist aktuell gut und Produkte aus unserer Region werden dort wieder verstärkt nachgefragt“, so Nitschke.

 

Investitionen

 

Die leichte Abkühlung der konjunkturellen Lage wirkt sich zwar dämpfend auf die Investitionsabsichten der Unternehmen aus, doch ihre Investitionspläne bleiben weiterhin überdurchschnittlich hoch. Per saldo plant rund jedes fünfte Unternehmen im Jahr 2019 mehr zu investieren. 28 Prozent der Betriebe rechnen mit höheren, 48 Prozent mit gleich bleibenden und 10 Prozent mit sinkenden Investitionsausgaben.

 

Beschäftigung

 

Die Beschäftigungspläne der Unternehmen in der Region sind zu Jahresbeginn leicht besser als noch im Herbst. Der Saldo steigt um 4 Prozentpunkte auf +11 Punkte. 21 Prozent der Betriebe rechnen mit steigenden Beschäftigtenzahlen und 69 Prozent mit einem gleich bleibenden Personalbestand. 10 Prozent der Unternehmen erwarten einen Beschäftigungsabbau.

„Die Unternehmen wollen auch in Zukunft mehr investieren und einstellen. Doch nicht in allen Bereichen und Regionen finden die Betriebe die dringend benötigten Fachkräfte“, so Nitschke zum Geschäftsrisiko Fachkräftemangel. 58 Prozent der Unternehmen sehen darin ein Problem (Mehrfachnennungen möglich). Das sind zwar 5 Prozentpunkte weniger als noch im Herbst, doch das Problem bleibt Geschäftsrisiko Nummer 1 in der Region. Auf Platz 2 der Risikofaktoren für die Unternehmen steht zu Jahresbeginn ein Abschwächen der Inlandsnachfrage. 41 Prozent der Betriebe sehen darin eine Gefahr. An dritter Stelle der wirtschaftlichen Risiken stehen für die Unternehmen der Region die hohen Arbeitskosten. Die Tarifabschlüsse im vergangenen Jahr sowie weitere anstehende Tarifrunden führen dazu, dass 40 Prozent der Unternehmen darin einen Hemmschuh für ihre Geschäfte sehen.

 

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