Die Regionen verbinden
Am vergangenen Freitag (4. Mai 2018) tagte das Präsidium der Oberrheinkonferenz unter rheinland-pfälzischer Präsidentschaft im pfälzischen Edenkoben. Auf der Tagesordnung standen die Themenbereiche grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur, die Entsenderichtlinie sowie die trinationale Zusammenarbeit in Kulturfragen und bei Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche.
Ausbau der Bahnstrecken
Die Oberrheinkonferenz begrüßte, dass die EU-Kommission die Bahnstrecken Colmar-Freiburg und Saarbrücken-Haguenau-Rastatt-Karlsruhe in ihrer Studie zu „Missing Links“ berücksichtigen und in die Förderung mit aufnehmen werde. Werner Schreiner, Beauftragter der Ministerpräsidentin Malu Dreyer für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, forderte die EU-Kommission auf, ebenso die Bahnstrecke Straßburg-Wörth komplett und nicht nur den französischen Teil der Strecke zu berücksichtigen sowie den Abschnitt Lauterbourg-Wörth mit in das Programm aufzunehmen. Ebenso forderte die Oberrheinkonferenz Verbesserungen bei Anbindungen an den EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg oder auch bei der Direktanbindung der Stadt Straßburg an den Flughafen Frankfurt am Main.
Erleichterungen bei Arbeitnehmerentsendungen
Die Oberrheinkonferenz begrüßte einen Gesetzentwurf der französischen Regierung, durch den Erleichterungen bei Arbeitnehmerentsendungen in der Oberrheinregion erreicht werden können. Werner Schreiner hielt fest: „Wir werden das Vorhaben der französischen Regierung weiter begleiten und hoffen, dass die Maßnahmen schnell greifen, damit die Betriebe grenzüberschreitende Aufträge wieder leichter ausführen können.“
Zusammenarbeit in Kulturfragen
Die trinationale Zusammenarbeit in Kulturfragen schreitet gut voran. Werner Schreiner lobte die Kooperation bei grenzüberschreitenden Projekten in der Kinder- und Jugendarbeit: „Durch die gemeinsame Planung und Durchführung von Aktionen entstehen Kontakte zwischen deutschen, französischen und Schweizer Jugendlichen, es werden Freundschaften geknüpft, Sprachbarrieren sowie Grenzen überwunden“. Mit dem 1998 eingerichteten Jugendfonds werden grenzüberschreitende Projekte für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 25 Jahren am Oberrhein mit bis zu 4.000 Euro finanziert.
Vorgestellt wurde bei der Sitzung das Online-Spiel „Weltenbummler/Passe Partout“ für Kinder ab neun Jahren. Die Spielerinnen und Spieler reisen durch die Oberrheinregion. In einer Stadt oder einem Ort angekommen, müssen kleine Rätsel oder Aufgaben zu diesem Ort, seiner Geschichte oder Kultur gelöst werden und das möglichst in der jeweiligen Fremdsprache.
Große Erfolge kann die trinationale kulturelle Zusammenarbeit im Verein Museum-Pass-Musée verzeichnen: Mehr als 50.000 verkaufte Museumspässe und fast eine halbe Million Eintritten in Museen, Schlössern und Gärten des Vereins sprechen für sich. Der von staatlichen Mitteln unabhängige Museumspass hat sich zu einer festen Größe im grenzüberschreitenden Kulturbetrieb entwickelt. Mittlerweile reicht er sogar weit über den Oberrhein hinaus bis nach Mainz, Thionville, Schwäbisch Hall und Besançon.
Beitragsbild: (c) Staatskanzlei RLP/ Sämmer