Zur Erhöhung der Leitzinsen: „Das ist nur der Anfang“

6. Mai 2022

Die US-amerikanische Notenbank Fed setzt ihre geldpolitische Wende fort. Die Leitzinsen steigen mit 0,5 Prozentpunkten doppelt so stark wie bei der ersten Zinsanhebung im März. Damit wird nun eine Zinsspanne von 0,75 bis 1,0 Prozent erreicht. Außerdem hat die Notenbank den Beginn des Bilanzabbaus ab Juni angekündigt. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Fed erhöht angesichts der sehr hohen und breiten Inflationsdynamik das Tempo. Aber das ist nur der Anfang. Wir werden in den kommenden Monaten eine rasche weitere Folge von Zinserhöhungen sehen. Die stark inflationäre US-Volkswirtschaft mit ihrer kräftigen Lohndynamik benötigt nun eine glaubwürdige Strategie der Inflationsbekämpfung. Anders als die EZB hat die US-Notenbank wegen der weitgehenden Energie-Autarkie der USA auch wenig Sorge um eine Energiekrise. Bisher liegen die Erwartungen für die US-Leitzinsen zum Jahresende bei knapp drei Prozent. Es ist zunehmend wahrscheinlich, dass es dabei nicht bleibt und die Fed noch schneller sein muss, um die im Gang befindliche Lohn-Preis-Spirale auszubremsen.“

 

Quelle: ZEW

 

 

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