Single-Haushalte im Rhein-Neckar-Kreis in der Überzahl

Nachdem im Herbst noch einmal letzte Korrekturen an den im Juni veröffentlichten Zahlen durchgeführt wurden, steht nun fest: Während Single-Haushalte deutschlandweit auf dem Vormarsch sind (43,3 Prozent der Haushalte bestehen aus einer einzelnen Person), ist man in Baden-Württemberg noch etwas geselliger (39,5 Prozent) – und im Rhein-Neckar-Kreis sowieso. Trotzdem beträgt hier der Anteil von Single-Haushalten auch schon 37,6 Prozent an der Gesamtzahl.

Spitzenreiter im Kreis sind in der Kategorie Dossenheim (47,4 Prozent), Schwetzingen (46,0 Prozent) und Eppelheim (43,9 Prozent) – übrigens auch die einzigen Kommunen im Kreis, die den Bundesschnitt übertreffen.

Die wenigsten Single-Haushalte finden sich in Helmstadt-Bargen, St. Leon-Rot (beide 28,6 Prozent) und Heddesbach (29,1 Prozent). Im Rhein-Neckar-Kreis teilt man sich eine Wohnung mit 33,1 Prozent in ziemlich genau einem Drittel aller Haushalte zu zweit (bundesweit: 30,5 Prozent), zu dritt ist man immerhin noch in 13,5 Prozent der Haushalte (bundesweit: 12,4 Prozent), zu viert in 10,9 Prozent (bundesweit: 9,1 Prozent), zu fünft in 3,4 Prozent (bundesweit: 3,0 Prozent).

Nur in 1,6 Prozent der Haushalte leben sechs oder mehr Personen zusammen – so ist es auch bundesweit. Die Städte und Gemeinden mit dem höchsten Anteil von Haushalten in dieser Größenordnung im Kreis sind Eschelbronn (2,6 Prozent) und Sinsheim (2,5 Prozent), die verhältnismäßig wenigsten großen Haushalte haben Malsch (0,9 Prozent) sowie Neckargemünd und Wilhelmsfeld (beide 1,1 Prozent).

 

Mehrpersonen-Haushalte meist Paare ohne Kinder

 

Natürlich hat der Zensus auch untersucht, wer in diesen Mehrpersonenhaushalten zusammenlebt. Danach machen Paare ohne Kinder im Rhein-Neckar-Kreis 28,2 Prozent der Haushalte aus (bundesweit: 25,2 Prozent), mit einem oder mehreren Kindern leben Paare in 24,8 Prozent der Haushalte (bundesweit: 21,3 Prozent).  In 7,1 Prozent der Haushalte leben Alleinerziehende mit einem oder mehreren Kindern zusammen (bundesweit: 7,4 Prozent), in 5,7 Prozent der Haushalte sind es alleinerziehende Mütter, in 1,4 Prozent Väter.

Im Kreis ist der Anteil der Alleinerziehenden an den Haushalten in Neulußheim (4,6 Prozent), Dossenheim und Zuzenhausen (beide 5,3 Prozent) am geringsten, die relativ meisten Alleinerziehenden gibt es in Helmstadt-Bargen (8,8 Prozent), Epfenbach (9,6 Prozent) und Heddesbach (12,7 Prozent).

 

Viele WGs in Eppelheim und Dossenheim

 

Haushalte ohne Kernfamilie – also etwa Wohngemeinschaften – machen im Kreis 2,3 Prozent der Gesamtheit aus (bundesweit: 2,8 Prozent). Die anteilsmäßig wenigsten dieser Haushalte finden sich in Schönbrunn (1,3 Prozent), Neckarbischofsheim (1,4 Prozent) sowie Laudenbach und Reichartshausen (beide 1,5 Prozent).

Dass sich am anderen Ende der Skala mit Eppelheim (4,7 Prozent) und Dossenheim (3,8 Prozent) zwei Gemeinden wiederfinden, die als Standorte für WGs durch die Nähe zur Universitätsstadt Heidelberg besonders attraktiv scheinen, ist keine Überraschung. Dass aber auch das eher idyllisch gelegene Lobbach (3,3 Prozent) zu den Gemeinden mit den anteilsmäßig meisten Wohngemeinschaften zählt, immerhin eine kleine.

 

Generationenverteilung im Blick

 

Auch die Generationenverteilung wurde in der Befragung genau unter die Lupe genommen. Danach leben in 25,3 Prozent der Haushalte ausschließlich Seniorinnen und Senioren (bundesweit: 24,6 Prozent). 8,8 Prozent der Haushalte sind Mehrgenerationenhaushalte (bundesweit: 8,2 Prozent) und in 65,8 Prozent der Haushalte gibt es keine Seniorinnen oder Senioren (bundesweit: 67,2 Prozent).

Der Anteil der reinen Senioren-Haushalte war am größten in Ladenburg (30,1 Prozent), Neckargemünd und Brühl (beide 30,5 Prozent), am niedrigsten in Neidenstein (20,5 Prozent), Rauenberg (20,6 Prozent) und Reichartshausen (20,7 Prozent). Die anteilsmäßig meisten Mehrgenerationenhaushalte gibt es in Helmstadt-Bargen (13,0 Prozent), Neidenstein (13,9 Prozent) und Spechbach (14,1 Prozent).

 

Wohnraumversorgung wichtiges Thema bei der Bekämpfung von Armut

 

Der Rhein-Neckar-Kreis nimmt sich dem Thema der Wohnraumversorgung auch im Rahmen seiner Sozialen Agenda zur Bekämpfung von Armut an. „Wohnraum ist ein zentraler Baustein bei der Bekämpfung von Armut“ hebt Jonas Fahsel, Leiter des Amts für Sozialplanung, Vertragswesen und Förderung, hervor. Anhand einer vertieften Wohnraumanalyse sollen Planungen erfolgen, wie beispielsweise Leerstände reduziert werden können oder welche Möglichkeiten ein Wohnungstausch bieten kann.

 

Quelle: Rhein-Neckar-Kreis

 

 

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